Berliner Mauer

Brandenburger Tor
Berlin Staaken
1958

Fahrt durchs Lummerland
Impressionen aus vergangenen Zeiten in 81 Bildern

Westberliner Verkehrsmittel in den 50er, 60er und 70er Jahren

(zum Vortrag von unserem Clubmitglied am 25.04.2008 im Clubheim)

Lummerland, wieso Lummerland???

Nun ja, wir bewegen uns auf einer Insel (im roten Meer) mit 2 Bergen (dem Kreuzberg und dem Teufelsberg) und dem Eisenbahnverkehr und einem nicht ganz unumstrittenen und nicht ganz riesenwüchsigen Lokalpolitiker namens Lummer.
Ollns kloa?


Die Bilder wurden von den Clubmitgliedern [ohne Kennung] und [WG] und dem Webmaster [DY] zur Verfügung gestellt.

Auf einen historischen Rückblick der politischen Entwicklungen nach dem Krieg, auf die Geschichte Westberlins und die Berliner Verkehrsmittel ist bewußt verzichtet worden, da dies den Umfang dieses Beitrags bei weitem gesprengt hätte.

Abschnitt 1: Der Eisenbahnverkehr

Der gesamte Eisenbahnbetrieb in Lummerland unterstand bis zur Wende der Deutschen Reichsbahn der DDR. Fernverkehr gab es nur auf der Stadtbahn, der Bahnhof Zoo war der faktische Hauptbahnhof.

Seit Oktober 1961, als in einem Husarenstück ein ganzer Zug in Staaken über die Grenze flüchtete, wurden auch die Züge nach Hamburg über den Grenzübergang Griebnitzsee und Potsdam geleitet. Die Wiedereröffnung des Übergangs Staaken erfolgte erst in den 80er Jahren.
Der heutige Eisenbahnverkehr in und durch Berlin hat durch den Bau des neuen Hauptbahnhofs historisch keine Paralellen.



Der Bahnhof Zoo war der Hauptbahnhof von Lummerland

Bild4
Lange Zeit kamen die Züge nur über den Grenzübergang Griebnitzsee Bild5 Über den Teltowkanal bei Kohlhasenbrück

Bild6
Einfahrt in den Bahnhof Wannsee Bild7 Das Brückenstellwerk des Bahnhofs Wannsee; im Vordergrund die Gleise des S-Bahn BW Wannsee Bild8 Im Grunewald Bild9
Nähe Bahnhof Charlottenburg Bild10 Bahnhof Zoo Bild11 Dampf auf der Stadtbahn Bild12
Dampf auf der Stadtbahn Bild13 Dampf auf der Stadtbahn Bild14 Dampf auf der Stadtbahn Bild15
Beim alten Lehrter Stadtbahnhof Bild16 auf der Stadtbahn (schon in Ostberlin) Bild17 auf der Stadtbahn heute (Landwehrkanal beim Bahnhof Zoo) [DY] Bild18

Abschnitt 2: Die S - Bahn

Der in den "historischen" Bildern von Jürgen Bergfeld noch allgegenwärtige Mittelscheinwerfer des "Stadtbahners" war einst das liebenswerte "Markenzeichen" der Berliner S-Bahn. Er gab den Fahrzeugen ein unverwechselbares Gesicht.

Ansonsten hatte die S-Bahn nach dem Krieg ein wechselvolles Schicksal:
Als Teil der Reichsbahn wurde sie von dieser betrieben, dann kam der S-Bahn Boykott nach dem Mauerbau, dann der große Streik mit der Stilllegung vieler Strecken, dann die Übernahme durch die BVG West mit der Fast-Stilllegung des Restnetzes, dann die langsame Wiedereröffnung stillgelegter Strecken, dann zahlreiche Lückenschluss-Maßnahmen nach dem Fall der Mauer und die Beschaffung einer neuen Fahrzeuggeneration als Ersatz der fast 75 Jahre alten Fahrzeuge.

Heute ist die S-Bahn wieder ein unverzichtbarer Teil des Berliner Nahverkehrsnetzes.



Totes Gleis in Frohnau Bild19 Karte S-Bahn Netz vor dem 13. August 1961 Bild20 Fahrschalter des "Stadtbahners ET 165" von 1928. Telefone und Elektronik sind eine spätere Zugabe [DY] Bild21
Der "Stadtbahner" ET 165 von 1928 auf dem Ring, noch mit einem Scheinwerfer Bild22 Der "Stadtbahner" in voller Schönheit Bild23 Der ET 165 auf dem Ring Bild24
Schon mit umgebauten Scheinwerfern in Eichkamp Bild25 S-Bahn von Spandau in der Nähe des Olympiastadions Bild26 Stadtbahner in Jungfernheide Bild27
Bauart ET 166/167 "Olympiazüge" in Düppel-Kleinmachnow Bild28 Zwischen Zehlendorf und Düppel Bild29 Nach dem Lückenschluss konnten ex Ostberliner S-Bahnzüge wieder zum Bahnhof Zoo fahren [DY] Bild30
Diese Getriebeheuler sind 1998 bereits 70 und mehr als 60 Jahre alt [DY] Bild31 "Honecker S-Bahn" im fast Daubertshäuser Anstrich
(oder war das Vorbild doch eher der Bernina Express?)[DY] Bild32
Heute fahren überwiegend "Taucherbrillen" [Sammlung DY] Bild33

Abschnitt 3: Die U - Bahn

In Berlin gibt es bei der U-Bahn ein älteres Kleinprofilnetz und ein moderneres Großprofilnetz, das seit den 50er Jahren umfangreich erweitert worden ist.

Zur Zeit der Mauer fuhren zwei Westberliner Großprofillinien in Ostberlin ohne Halt durch (Ausnahme: Die Linie U6 Tegel-Alt Mariendorf hielt im Bahnhof Friedrichstraße zum Umsteigen und zum Zugang zur Grenzübergangsstelle).

Die Kleinprofil U-Bahn wurde am Potsdamer Platz unterbrochen bzw. endete vorzeitig am Schlesischen Tor.

Heute ist das Netz wieder voll in Betrieb.



Die Station "Heidelberger Platz" ist wohl die eleganteste auf dem U-Bahnnetz Bild34 Netzplan der U-Bahn nach dem 15. November 1963
(U7 bis zum Fehrbelliner Platz verlängert) Bild35
Die Linienverlängerung nach Tegel am 31. Mai 1958 erfolgte noch mit Altwagen
"Tunneleule" in Tegel Bild36
Bald waren aber Neubauzüge unterwegs Bild37 Alt und Neu begegnen sich auf der Strecke nach Tegel Bild38 Diese Fahrzeuge fahren heute auf Großprofilstrecken [WG] Bild39
Das Depot "Krumme Lanke"
Auf dieser Kleinprofil-Linie fuhren noch lange die Altbauzüge
Bild40
Bilder von der damaligen U 2
Gleisdreieck/Wittenbergplatz-Krumme Lanke Bild41
Bilder von der damaligen U 2
Gleisdreieck/Wittenbergplatz-Krumme Lanke Bild42
Bilder von der damaligen U 2
Gleisdreieck/Wittenbergplatz-Krumme Lanke Bild43
Als die U 2 noch zum Gleisdreieck fuhr
Rampe in der Kleiststr. beim Nollendorfplatz [DY] Bild44
Einfahrt in den Bahnhof Ruhleben Bild45
Nach dem Netzschluss Wittenbergplatz-Gleisdreieck-Potsdamer Platz kamen auch ex Ostberliner U-Bahn Züge auf der Linie Warschauer Brücke-Uhland Str. zum Einsatz Bild46 Die hohe Brücke über die ehemaligen Gleise, die vom Anhalter Bahnhof kamen Bild47 Der wieder aufgebaute Bahnhof Warschauer Brücke Bild48

Abschnitt 4: Busse und O-Busse

Die charakteristischen Berliner Doppeldeckerbusse gehören auch heute noch zum unverzichtbaren Erscheinungsbild der Stadt.
Die O-Busse sind allerdings schon längst verschwunden.




Parade von Oldtimer Bussen im Betriebshof Bild49 Das war er: Der traditionelle Berliner Doppeldeckerbus aus den 60er Jahren Bild50 Der traditionelle Berliner Doppeldeckerbus
aus den 60er Jahren Bild51
S-Bahn Boykott nach dem Mauerbau:
Die Buslinie A65 fuhr parallel zur Ringbahn. Bild52
Bis zum 22. März 1965 gab es auch O-Busse in Lummerland. Bild53 Das wäre heute eine verkehrshistorische Rarität: Doppeldecker als Sattelschlepper in Biesdorf (Ost Berlin). Solche Gefährte gab es auch als Ostberliner O-Bus! [DY] Bild54
Die Ablösung wartet schon: Bus und Tram am Mehringplatz Bild55 Die Ablösung wartet schon: Bus und Tram am Fehrbelliner Platz Bild56 So sehen die Berliner Doppeldecker Busse heute aus [WG] Bild57

Abschnitt 5: Die Straßenbahn

Mit der Stilllegung der Strecke Zoo - Spandau Hakenfelde der Linie 55 am 2. Oktober 1967 endete der Straßenbahn Linienverkehr in Westberlin endgültig. Es kann wohl ohne Umschweife als gigantische Fehlleistung bezeichnet werden, ein weitgehend über eigenen Bahnkörper verfügendes Netz dem Wahn von der autogerechten Stadt zu opfern. Aber da steht Berlin ja nicht alleine da.

Aber daß Berlin es nicht fertig gebracht hat, in den 10 Jahren Bauzeit für den neuen Hauptbahnhof diesen mit zwei Kilometern Gleis an das (ex Ostberliner-)Tramnetz anzuschließen, ist schon ganz schön dröselig...

Übrigens: hier fuhr früher mal die 44!



Parade von Museumswagen im Betriebshof Bild58 Bonjour tristesse
Die Endstation der Linie 2 in der Bernauer Straße war von 3 Seiten eingemauert. Bild59
Auf der anderen Seite der Mauer endeten die Linien 4 und 13 Bild60
Auch die Linie 3 endet in der Elsenstraße vor der Mauer Bild61 Linie 3 an der nördlichen Endstation Osloer-/Grünthaler Str. bei der Bösebrücke (Übergang Bornholmer Straße) Bild62 Seit der Eröffnung der U7 bis zum Fehrbelliner Platz endet die Linie 3 dort Bild63
Tristesse am Potsdamer Platz Bild64 Linie 26 beim Rathaus Neukölln Bild67 Linie 99 in Lichtenrade

Bild66
Linie 6 im ruhigen Neukölln Bild65 Linie 15 nach Marienfelde Bild68 Ländlich war die Linie 27 nach Buckow Bild69
Linie 75 am Reichskanzlerplatz Bild70 Großaufgebot am Olympiastadium Bild71 auf der Brücke Heerstraße über die Havel Bild72
Verflixter Kaugummi [DY]
(Falkenseer Platz in Spandau) Bild73
Linie 54 im Spandauer Forst Bild74 Weichenstellen vom Fahrerstand aus [DY] Bild75
Zu diesem Verfahren passte der erste KSW nicht. Er wurde schnell nach Woltersdorf weitergereicht [DY] Bild70 Noch fährt die 55 in Spandau an den Loks der Siemens Werkbahn vorbei Bild71 Am 2. Oktober 1967 kam das Ende der Straßenbahn in Lummerland Bild72
Rosenthal 1991 [DY] Bild79 im Straßenbahnmuseum Crich (England), Juni 2003 [DY] Bild80 Rosenthal Oktober 2007 [DY] Bild81


"Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns mit ihnen" sagten schon die alten Römer vor 2000 Jahren und diese Weisheit ist heute genau so aktuell wie damals. Ein riesiges Dankeschön an , der uns auf eine spannende und informative Zeitreise mitgenommen hat.

Der Webmaster

(Zum Bericht in "Freie Bahn" 3/2008)

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